Bei der Baumpflanzaktion des Streuobstprojekts herrscht reger Andrang, ein Beweis für das gesteigerte Interesse an der Umwelt und ihrer Erhaltung.
Besonders gut gefällt Thomas Wörner, Vorstandsmitglied und Projekt-Management des Sachsenheimer Streuobstprojekts, die Geschichte von einer Erbengemeinschaft, Geschwister, die, als sie sich erstmals an das Streuobstprojekt wandten, gar nicht richtig wussten, wo ihre Bäume standen. Inzwischen sind sie mit Leidenschaft dabei und haben sogar neue Bäume gepflanzt. „Die Menschen müssen aufgeweckt werden, damit sie die Baumpflege in Angriff nehmen“, findet Wörner.
Die heimische Kulturlandschaft erhalten und attraktiv gestalten – das ist das Ziel des Sachsenheimer Streuobstprojekts (StoP). Das Projekt wird in Kooperation von OGV Kleinsachsenheim, OGV Großsachsenheim, Nabu, Naturpark Stromberg-Heuchelberg, LEV, Fachwartverein und der Stadt Sachsenheim gestaltet. Die Kreissparkasse unterstützt es sei seinem Beginn 2017 mit jährlich 5000 Euro, bis 2020 soll diese Förderung noch andauern.
Vielfältige Aktionen
Die Aktionen des Projekts sind vielfältig: Jungbäume schneiden, Vorträge, die Pflanz- und Pflegeaktionen, das Schneiden städtischer Bäume und die Mistelbekämpfung. Das Projekt sieht sich dabei als Ansprechpartner für Privatleute bei der Pflege ihrer Bäume: Gegen geringes Entgelt, 15 Euro, kann man beispielsweise kommendes Frühjahr an der Pflegeaktion unter Mitwirkung von Fachleuten teilnehmen und alte Bäume vitalisieren. Die Veranstaltung ist allerdings schon vollständig ausgebucht.
Am Samstag um 10 Uhr wurde dann die diesjährige Baumpflanzschulung in vier Gruppen mit über 50 Teilnehmern durchgeführt. Im Anschluss wurden an die Teilnehmer in Summe 230 Bäume mit einem Pflanzset (Pfahl, Verbiss-Draht, Stammschutz und Bindematerial) ausgegeben. Bei Bedarf konnte man sich die Baumkronen durch einen Fachmann entsprechend vorbereiten lassen.
Die Bäume wurden vorbestellt. Bäume, die ungeeignet für die Gegend waren, wurden vorab von der Sortenliste der Baumschulen gestrichen. Insgesamt wurden acht Bäume pro Person gesponsert, jeder weitere konnte zum Einkaufspreis erworben werden. Am Ende kamen die Baumschulen an ihre Grenzen: „Wir haben die ganze Palette bestellt“, so Wörner.
Interesse ist gestiegen
Verglichen mit den letzten Jahren ist das Interesse an der Veranstaltung deutlich gestiegen: Im ersten Jahr des Projekts fanden 70 Bäume neue Besitzer. „Es hat sich rumgesprochen“, stellt Thomas Wörner zufrieden fest. Unter den Teilnehmern waren mit 30- bis 50-Jährigen auch erstmals eine große Zahl von jüngeren Interessenten. Der Andrang war so groß, dass man Bewerber aus Sersheim und Löchgau abweisen musste, auch wegen der räumlichen Begrenzung des Projekts.
Die Aktion wurde erstmals auch auf ganz Sachsenheim ausgeweitet. Gründe für das große Interesse sieht Wörner in dem heißen Sommer, in dem viele Bäume kaputtgegangen sind: „Die Leute sind aufgewacht.“
Angesichts des Erfolgs will man sich auf jeden Fall bei der Kreissparkasse um eine Weiterfinanzierung des Projekts für die Jahre 2021/22/23 bewerben, bestätigt Thomas Wörner. Die Chancen seien „für ein gut laufendes Projekt theoretisch immer vorhanden.“